Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung Grüne Jugend Städteregion Aachen |
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Tagesordnungspunkt: | 2. Arbeitsprogramm |
Antragsteller*in: | Kreisvorstand GRÜNE JUGEND Städteregion Aachen (dort beschlossen am: 24.01.2024) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 24.01.2024, 15:05 |
AP1: Arbeitsprogramm 2024
Antragstext
In einem Jahr der strategischen Ausrichtung und der Aktivierung haben wir, die
Grüne Jugend Städteregion Aachen, unsere Kompetenzen in der politischen Bildung
vertieft und unseren Einfluss in gesellschaftlichen Debatten spürbar erweitert.
Wir haben uns in verschiedenen Kampagnen engagiert und uns in bedeutenden
Bewegungen positioniert. Wir haben zum politischen Diskurs beigesteuert, haben
in Lützerath demonstriert und sind mit Beschäftigten und der Klimabewegung auf
die Straße gegangen. Wir haben uns als Verband weiterentwickelt und erstmals
Teams eingesetzt, um strategische Bildungsarbeit und starke Aktionen auf der
Straße umzusetzen. Und all das hat dazu beigetragen, dass wir so stark wachsen
konnten wie lange nicht.
Im kommenden Verbandsjahr streben wir danach, unsere gesellschaftliche Macht
weiter auszubauen, insbesondre, in dem wir weiter wachsen. Dazu wollen wir auf
diesen Errungenschaften aufbauen und unsere strategische Ausrichtung weiter zu
verfeinern. Unser Ziel ist es, unsere Präsenz zu verstärken, unsere Botschaften
gezielt zu kommunizieren und aktiv für die Veränderungen einzutreten, die wir in
der Gesellschaft sehen wollen. Wir sind bereit, mit neuer Energie und einem
klaren Arbeitsprogramm in ein Jahr zu starten, das von innovativen Projekten,
nachhaltigen Initiativen und starker Gemeinschaftsarbeit geprägt sein wird.
Inhaltliche Schwerpunkte
Mit dem Start in das neue Jahr setzen wir in diesem Jahr unseren Fokus auf die
Umsetzung der GJ-Europakampagne, die uns als zentrale Aufgabe durch die ersten
Monate führen wird. Diese Kampagne bildet den Kern unserer inhaltlichen Arbeit
und umfasst eine sorgfältige Planung, engagierte Vorbereitung, dynamische
Durchführung und eine zielgerichtete Umsetzung. In den letzten Jahren sind wir
gewachsen, haben uns lokal stärker verwurzelt und unsere Kampagnen- sowie
Basisarbeit intensiviert. Diese Stärke wollen wir nun für unsere Kampagne
nutzen, um für eine neue Vision von Europa einzutreten, die Gerechtigkeit und
Solidarität in den Mittelpunkt stellt und so noch mehr Menschen anspricht.
Unsere Europakampagne steht unter dem Leitspruch: Kein Bock auf Krise!
Die Vorbereitung für die Kampagne startet zu Beginn dieses Jahres. Im Zuge
dessen haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, unsere Bildungsarbeit auf die
Europäische Union und unsere Beziehung zu ihr zu konzentrieren. Wir werden die
Geschichte der EU erkunden und verstehen, welche Türen sie für uns geöffnet hat.
Doch unser Blick bleibt kritisch und reflektiert, besonders aus linker
Perspektive: Wir hinterfragen bestehende Strukturen und Politiken und
identifizieren, wo Veränderungen notwendig sind. Durch Diskussionen, Workshops
und Informationsveranstaltungen wollen wir ein tieferes Verständnis für die
komplexen Zusammenhänge schaffen und unsere Mitglieder dazu befähigen, fundiert
und engagiert für ein gerechteres Europa einzutreten. Wir werden unsere
Bildungsarbeit außerdem darauf ausrichten, unsere Methodik zu schulen. Dadurch
können wir Menschen empowern und gleichzeitig unsere politische Praxis schärfen.
Nach der Kampagne und in Vorbereitung auf die Pride-Saison werden wir uns
gemeinsam mit queeren Rechten und der Sichtbarkeit von queeren Menschen
befassen.
Im Anschluss daran werden wir unseren Blick auf steigende rechte Tendenzen in
der Gesellschaft richten. Wir wollen untersuchen, wie Rechte weltweit schon
systematisch Fortschritt unterbinden und dabei von konservativen Kräften
gestützt werden. Aufbauend auf die Landesmitgliederversammlung im Frühjahr und
mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen in drei Bundesländern werden wir
uns intensiv mit der Frage beschäftigen, wie wir uns diesen Tendenzen effektiv
entgegenstellen können.
Im Herbst werden wir uns den globalen Klimastreik zum Anlasse nehmen und das
Thema Klimakriese und Klimagerechtigkeit näher beleuchten.
Bildungsarbeit
Unsere Bildungsarbeit bildet das Fundament für unser Handeln und Wirken als
linker Jugendverband. Sie befähigt uns aktuelle Verhältnisse zu analysieren,
unsere Kritik zu formulieren und strategisch in unserer politischen Praxis
auszudrücken.
Im vergangenen Jahr haben wir erstmals ein Bildungsteam eingesetzt, welches den
Vorstand bei der Planung und Vorbereitung von wöchentlichen Basistreffen und
Bildungsveranstaltungen unterstützt hat. Diese Strukturen wollen wir in diesem
Jahr beibehalten und weiter professionalisieren. Dabei setzen wir weiterhin auf
wöchentliche Basistreffen als Grundlage unserer Bildungsarbeit. Für diese
Treffen werden dieses Jahr neue und ansprechende Formate erproben. Außerdem
wollen wir auch dieses Jahr ein Bildungswochenende durchführen, um uns gezielter
und umfangreicher mit einem Thema auseinanderzusetzen.
Wir wollen unsere Bildungsarbeit in diesem Jahr niedrigschwelliger und
barrierearmer gestalten. Im Zuge dessen werden wir Ansätze ausprobieren, um
verschiedene Wissensstände zu berücksichtigen und so die Einstiegshürden für
interessierte Menschen abzubauen.
Unsere Bildungsarbeit lebt von der strategischen Ausrichtung und der Umsetzung
in die politische Praxis. Im Zuge der anstehenden Kampagne zur Europawahl werden
wir mit unserer Bildungsarbeit im Frühjahr einen Fokus auf die inhaltliche und
methodische Vorbereitung der Kampagne legen.
Von der Theorie auf die Straße
Im laufenden Jahr setzen wir unsere Energie und Kreativität in die Planung und
Umsetzung einer wirkungsvollen Europakampagne. Wir bleiben dabei nicht bei
bewährten Methoden stehen, sondern sind bestrebt, innovative und frische
Aktionsformate zu erproben, die unsere Botschaften lebendig machen und die
öffentliche Aufmerksamkeit steigern. Unsere Aktionen werden sich nicht auf
einzelne Stadtviertel beschränken, sondern wir werden in der gesamten
Städteregion präsent sein. Dafür haben wir auch dieses Jahr wieder ein
Aktionsteam eingesetzt.
Ein wesentlicher Aspekt unserer Arbeit in diesem Jahr ist die verstärkte
Vernetzung mit Verbündeten. Wir sind überzeugt, dass Zusammenarbeit und der
Austausch von Wissen und Ressourcen uns stärker machen. Um nachhaltige Effekte
zu erzielen, planen wir Aktionen und Formate, die nicht nur punktuell
Aufmerksamkeit generieren, sondern auch dauerhaft im öffentlichen Bewusstsein
verankert werden. Von kreativen Straßenaktionen über Bildungsveranstaltungen bis
hin zu Online-Kampagnen – unsere Aktivitäten sollen einladen, informieren und
inspirieren. Schließlich legen wir Wert auf strategisch ausgerichtete Aktionen.
Dabei setzen wir auf niederschwellige und ansprechende Aktionsformate, die
Menschen unabhängig von ihrem Vorwissen oder ihrer politischen Überzeugung
ansprechen.
Öffentlichkeitsarbeit
Ein Schwerpunkt im Rahmen der kommenden Kampagne liegt auf der
Professionalisierung unserer Öffentlichkeitsarbeit als Kernelement, um unsere
Reichweite zu vergrößern. Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir nicht nur
vorhandene Ansätze verbessern, sondern auch neue Methoden einführen, um unsere
Kommunikation effektiver zu gestalten. Im Zuge dessen werden wir unsere Social-
Media Kanäle an das neue Corporate Design des Bundesverbands anpassen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Schulung unseres Social-Media-Teams. Ziel
ist es, unsere Teammitglieder dazu zu befähigen, hochwertige Postings zu
erstellen, die sowohl ansprechend als auch inhaltlich relevant sind. Wir streben
danach, unsere Social-Media-Präsenz signifikant zu stärken und unsere Kanäle für
die inhaltliche Positionierung zu nutzen. Insbesondere möchten wir Themen
aufgreifen, die für junge Menschen in Aachen von besonderer Bedeutung sind.
Um dies zu erreichen, werden wir einen besonderen Fokus auf den Ausbau unserer
Social-Media-Aktivitäten legen. Wir wollen die Reichweite unter jungen Menschen
erhöhen und außerhalb unserer bestehenden Community erweitern. Unser Ziel ist
es, Themen strategisch zu setzen und Inhalte vorausschauend zu erstellen. So
können wir sicherstellen, dass unsere Botschaften die gewünschte Reichweite
erzielen und einen echten Dialog und Interaktion mit unserer Zielgruppe fördern.
Wir wollen, dass unsere Öffentlichkeitsarbeit nicht nur informiert und
inspiriert, sondern auch mobilisiert.
Einen offenen Ort für alle schaffen
Damit Menschen nicht nur einmal zu unseren Treffen kommen, sondern sich
dauerhaft bei uns politisch organisieren, braucht es eine gute Einbindung,
sowohl von Neumitgliedern als auch von denen, die lange dabei sind. Für die
Integration von Neumitgliedern setzen wir vor allem auf Neumitgliedertreffen.
Diese Treffen dienen nicht nur dem gegenseitigen Kennenlernen, sondern auch dem
Aufbau eines sozialen Ortes, der von einem angenehmen und offenen Miteinander
geprägt ist. Wir streben eine offene Verbandskultur an, die für alle Mitglieder
zugänglich ist und aktiv Barrieren abbaut. Ein wesentlicher Teil dieser Kultur
ist unser Engagement für Awareness und die Entwicklung eines entsprechenden
Konzepts, das sicherstellt, dass wir ein respektvolles und unterstützendes
Umfeld für alle Mitglieder schaffen.
Ferner sind transparente Strukturen und Entscheidungsprozesse für uns von großer
Bedeutung, um Vertrauen und Verständnis innerhalb der Organisation zu fördern.
Wir legen großen Wert darauf, die Fähigkeiten unserer Mitglieder zu erkennen und
zu fördern und sie so direkt anzusprechen. Durch Umfragen zu Feedback und
Interessen wollen wir gewährleiste, dass die Stimmen unserer Mitglieder gehört
und in unseren Aktivitäten berücksichtigt werden, um eine inklusive und
partizipative Gemeinschaft zu fördern.
Die gezielte Ansprache und Förderung von Frauen, intergeschlechtlichen, nicht-
binären, trans- und agender Personen (FINTA*) steht im Fokus unserer Bemühungen,
um Diversität und Inklusion in unserer Organisation zu stärken. Wir werden die
Strategien des Bundesverbands eingehend zu studieren und passen diese an unsere
lokalen Gegebenheiten an. Unser Ziel ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem
FINTA*-Personen sich nicht nur willkommen fühlen, sondern auch die Möglichkeit
haben, sich zu vernetzen und aktiv auszutauschen. Dafür etablieren wir spezielle
Räume und Formate, um die Teilhabe und Sichtbarkeit in allen Bereichen unserer
Arbeit zu fördern. Wir sind uns bewusst, dass dies ein fortlaufender Prozess
ist, und setzen uns kontinuierlich dafür ein, unsere Strukturen und Angebote
inklusiver zu gestalten.
Eine zentrale Zielgruppe, die wir besser ansprechen wollen, sind migrantisierte
Menschen. Sie sind überdurchschnittlich stark von den sozialen Krisen betroffen
und gleichzeitig deutlich seltener politisch organisiert. Sie sind ein wichtiger
Teil unserer Gesellschaft und trotzdem in unseren Reihen deutlich
unterrepräsentiert. Um dies zu erreichen, werden wir die Strategie des
Bundesverbands sorgfältig analysieren und unsere Themen und Kampagnen
entsprechend anpassen, um sicherzustellen, dass sie für migrantisierte
Mitglieder ansprechend und relevant sind. Eine offene und einladende Ansprache,
ist dabei essenziell. Wir werden unsere eigenen Strukturen kritisch
reflektieren, um eventuelle Hürden zu identifizieren und abzubauen und eine
inklusive Umgebung zu schaffen, die alle Menschen ermutigt, sich aktiv
einzubringen und Teil unserer Gemeinschaft zu werden.
Gemeinsam stark
Die gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen sind enorm und besonders
vielfältig, doch auf all diese Herausforderungen gibt es eine Antwort: Es bedarf
einer starken Linken. Als GRÜNE JUGEND Städteregion Aachen möchten wir jede*n
bei der Bekämpfung von Ungleichheit, Ungerechtigkeit, Faschismus und Barrieren
in der Städteregion und darüber hinaus mitnehmen. Dafür brauchen wir dich.
Gemeinsam werden wir die Kraft aufbringen dafür einzustehen, um viel zu
erreichen, denn nur zusammen werden wir deutlich mehr schaffen, als wir für
möglich gehalten hätten.